Zum Gespräch: Imame in Deutschland: Wer sind sie und wofür stehen sie?
Der Wissenschaftsrat, der die Bundesregierung in Angelegenheiten der Wissenschaft berät, hat im Januar 2010 in seinen „Empfehlungen zur Weiterentwicklung von Theologien und religionsbezogenen Wissenschaften“ den Aufbau von Islamischen Studien an staatlichen Hochschulen in Deutschland vorgeschlagen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat diesen Vorschlag aufgegriffen und in die Tat umgesetzt.
Mittlerweile sind vier Zentren für Islamische Studien an deutschen Hochschulen entstanden: an den Universitäten Tübingen, Münster und Osnabrück, Frankfurt und Gießen sowie an der Universität Erlangen-Nürnberg. In den vier Zentren werden vom Jahr 2012 an Islamische Theologinnen und Theologen sowie Religionslehrerinnen und Religionslehrer ausgebildet.
Begleitet wird die Einrichtung der neuen Studiengänge von theologisch fachkundigen Beiräten. Die Beiräte haben die Aufgabe, sicherzustellen, dass Forschung und Lehre den wissenschaftlichen Standards einer deutschen Universität entsprechen und dass sie zugleich von den muslimischen Studentinnen und Studenten und ihrem Umfeld akzeptiert werden.
Das Bundesforschungsministerium finanziert den Aufbau der Islamzentren mit einem Betrag von bis zu 4 Millionen Euro pro Standort. „Mit der Förderung der Islamzentren möchte ich das klare Zeichen setzen, dass die Islamische Theologie einen Platz an deutschen Hochschulen hat“, betonte Bundesbildungsministerin Annette Schavan bei der Vorstellung der Standorte im Februar 2011.
Als erstes Islam-Zentrum öffnete am 16. Januar 2012 das „Zentrum für Islamische Theologie“ an der Universität Tübingen seine Türen (mehr). Zum Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück kommen Sie hier.