Zum Gespräch: Prinzessinnen und Löwen. Sikhs in Deutschland
(Nach: www.sikh-religion.de).
Sikhi, so wird die Sikh-Religion von Sikhs selbst genannt, ist verhältnismäßig jung. Die bedeutendste Gründerfigur war der Meister Nanak, der 1469 in Nord-Indien geboren wurde. Ihm gingen zahlreiche Meister (Bhagat) voran und auf ihn folgten neun direkte Meister (Gur).
Die Sikh-Religion, im Deutschen auch als Sikhismus bekannt, ist die fünftgrößte Weltreligion. Die Anhänger werden Sikhs („Schüler“) genannt. Etwa 25 Millionen Menschen weltweit fühlen sich der Sikh-Religion zugehörig. Die Mehrheit der Sikhs lebt in Nordindien. In Großbritannien, Nordamerika und Australien leben über zwei Millionen Sikhs, in Deutschland etwa fünfzehntausend.
Sikhi zeichnet sich durch eine ganzheitliche Lebensführung aus. Sie ist geprägt vom Vertrauen in den Schöpfer und von einer lebenslangen spirituellen Entwicklung. Grundlage hierfür sind die Einsichten des Adi Guru Granth Sahib.
Sikhi ist ein Lebensweg, der auf einer einheitsstiftenden Lebenshaltung beruht. Dogmen, Ritualtum, Pilgerreisen, Fasten, Mantras oder spezifische Meditationstechniken sind dem Wesen der Religion fremd.
Sikhs tragen als Ausdruck von Geschwisterlichkeit gemeinsame Nachnamen. Sikh-Frauen tragen den Nachnamen „Kaur“ (Prinzessin) und Männer „Singh“ (Löwe). Wo aus rechtlichen Gründen ein gemeinsamer Nachname erforderlich ist, verwenden Sikhs einen weiteren Namen als Familiennamen.
Männliche Sikhs erkennt man an ihrem Turban. Traditionell schneiden sie ihr Haar nicht. Sie drücken damit ihren Respekt vor dem Schöpfer und der Schöpfung aus. Frauen tragen ein dünnes Kopftuch oder ebenfalls einen Turban. Der Turban ist Ausdruck eines würdevollen, bescheidenen und natürlichen Lebens. Er wird täglich gebunden.